Vor 8 Jahren verstarb der bundesweit bekannte Neonazi Jürgen Rieger an einem Schlaganfall im Krankenhaus Neukölln. Dieses nimmt die NPD zum Anlass, zu einem öffentlichen Gedenken aufzurufen.
Jürgen Rieger positionierte sich nicht nur bewusst als Vertreter der nationalsozialistischen Rassenkunde, er leugnete auch öffentlich die Morde in Auschwitz und finanzierte neofaschistische Schulungszentren in Schweden, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, an denen auch Wehrsportübungen stattfanden.
Mehrfach wurde er wegen Volksverhetzung und Körperverletzung von Andersdenkenden angeklagt und verurteilt.
Berühmtheit und einen quasi Führerstatus in der gesamten rechten Szene erlangte er vor allem durch die Organisierung der Rudolf-Hess-Gedenkmärsche in Wunsiedel. An dem ersten Aufmarsch im Jahre 1988 nahmen etwa 120 Alt- und Neonazis teil. Im Jahre 2004 waren es über 5000 Rechte, die durch Wunsiedel marschierten. Aufgrund massiver Protestaktionen im In- und Ausland wurde der Aufzug auf Grundlage des Volksverhetzungsparagaphen ein Jahr später verboten.
Die Neonazis wollen offensichtlich am Sterbeort von Jürgen Rieger eine neue Pilgerstätte ins Leben rufen. Darauf weist auch die aus dem Rudolf-Hess-Marsch entlehnte Parole „Jürgen Rieger - Unvergessen - Ewig lebt der Toten Tatenruhm” hin.
Um an seinem Grab keine neue Pilgerstätte der rechten Gruppierungen entstehen zu lassen, hatten die vier Kinder von Jürgen Rieger sich für die Verbrennung der Leiche mit anschließender Seebestattung entschieden.
Nun soll das Klinikum Neukölln offensichtlich als Ersatzort dienen.
Hufeisern gegen Rechts ruft gemeinsam mit anderen demokratischen Organisationen und Initiativen auf, diesem Ansinnen eine Abfuhr zu erteilen.
Zeigen wir den Neonazis, dass sie in Neukölln keinen Raum für ihre rassistische Hetze haben.