Als gegen 19:40 Uhr die letzten Töne der Band der Singende Tresen aus ihrem Mühsam-Programm verklangen, war die Hufeisentreppe trotz einsetzendem Regen noch immer gut gefüllt.
Doch nicht nur der anspruchsvolle literarisch-musikalische Part des Nachmittags fand den Beifall der Anwesenden.
Bereits vorher waren viele den angebotenen Führungen gefolgt, die über Mühsams Wirken in der Siedlung sowie über die Vertreibung von Bewohnern der Siedlung im Jahr 1933 durch die Nazis anhand einer Straße informierten.
Darüber hinaus gab es Informationsstände von demokratischen Initiativen, Organisationen und Parteien. Und nicht vergessen werden dürfen das Kuchenangebot sowie der Bratwurststand.
So konnten die Gäste sich ohne Magenknurren an dem 4-stündigen Fest erfreuen.
113 von ihnen unterzeichneten einen Offenen Brief an die Neuköllner Mitglieder der Abgeordnetenhausfraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der Partei Die Linke, in dem die mangelhafte Aufklärung der aktuellen rechten Übergriffe kritisiert wird.
Die Abgeordneten werden darin aufgefordert, gemeinsam eine großen Anfrage im Berliner Abgeordnetenhaus über die Frage zu initiieren,
wie „der Schutz des demokratischen Engagements” vor Übergriffen aus der rechtsextremistischen Szene besser als in der Vergangenheit gewährleistet werden kann.
Dem zum fünften Mal von Hufeisern gegen Rechts veranstalteten Mühsam-Gedenken wird sicherlich im nächsten Jahr ein sechstes folgen.
Darin waren sich Besucher und Veranstalter einig.