Mai 2013 

2. Infoflyer: Keine neuen NachbarInnen?

Nach aktuellem Informationsstand (16.5.2013) sieht es so aus, als ob an dem Standort Späthstr./ Haarlemer Str. in Britz nun doch keine Flüchtlingsunterkunft errichtet wird.

Welche Gründe gibt es für diese veränderte Entscheidung?
Der Grund ist vielmehr ein anderer

Die Wahl des Grundstückes Späthstr./Haarlemer Str. war eng verbunden mit dem Umstand, dass der Eigentümer (Möbel Krieger) dem Bezirk 6 000 m² der Fläche umsonst zur Verfügung stellen wollte. Die Tatsache, dass dieses scheinbar soziale Verhalten mit der Rückgabe eines voll erschlossenen Grundstückes nach 4 oder 5 Jahren entschädigt worden wäre, erschien dem Außenstehenden ein ausreichender Grund für das Verhalten von Herrn Krieger zu sein.

Doch weit gefehlt. Es handelt sich hier um ein rein wirtschaftliches Interesse. Die Vergabe des Grundstückes an den Bezirk beschränkt er auf den Zeitraum bis Ende 2014, wohl wissend, dass sich die Investitionen zum Bau der Flüchtlingsunterkunft für diesen Zeitraum nicht rechnen und haushaltsrechtlich nicht genehmigt werden können. Allerdings könne über eine längere Nutzungsdauer gesprochen werden, wenn man ihm bei der Bebauung seiner Grundstücke auf dem ehemaligen Güterbahnhof Pankow sowie auf dem ehemaligen Güterbahnhof Grunewald entgegenkomme. Während in Pankow der Senator für Stadtentwicklung und Umwelt die Errichtung eines weiteren Großeinkaufszentrums ablehnt, verweigert in Charlottenburg-Wilmersdorf das Bezirksamt die Genehmigung für den Bau zweier Einrichtungshäuser.

Herr Krieger glaubt nun, die Notlage des Senats bei der Errichtung von Flüchtlingsunterkünften ausnutzen zu können, um seine Expansionspläne zu verwirklichen. Der Umgang mit Menschen in Not wird hier als Faustpfand des Berliner Möbelmagnaten zur Durchsetzung von Geschäftsinteressen und Erhöhung von Marktanteilen genutzt.

Es liegt unserer Bürgerinitiative fern, die Flüchtlingsunterkunft in der Späthstr. herbeireden zu wollen. Auch wir können uns geeignetere Standorte und bessere Flüchtlingsunterkünfte als ein großes Sammellager vorstellen. Doch diejenigen, die kaum mehr als ihr Leben gerettet haben, zum Spielball eigener finanzieller Interessen zu machen, halten wir für schamlos.

Sollte eine Änderung der Sachlage eintreten, werden wir kurzfristig zu der angekündigten Informationsveranstaltung über die Flüchtlingsunterkunft einladen.

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